TSCHERNOBYL.EINE CHRONIK DER ZUKUNFT nach nach Svetlana Alexijewitsch
Eine Produktion von Theaterkollektiv Hybrid in Kooperation mit dem Odeon Theater und WERK X-Petersplatz
Uraufführung, 11.9.2021, im Odeon Theater
Aufführungsrechte: Suhrkamp Verlag
Inszenierung & Textfassung: Alireza Daryanavard
Ausstattung: Geraldine Massing
Dramaturgische Beratung: Veronika Maurer
Maske: Erika Deppisch
Produktionsleitung: Julia Haas
Regieassistenz: Lisanne Berton
Ausstattungsassistenz: Therese Rosenauer
Tickets: hier
Mit: Grace Marta Latigo, Simonida Selimović, Anne Wiederhold, Thomas Frank, Sebastian Pass, Lorenz Pell, Morteza Tavakoli
In der Sperrzone rings um den explodierten Reaktor leben wieder Menschen. Sie haben die Katastrophe miterlebt, ihr Leben wurde von ihr versehrt. Ihr Weiterleben bestreiten sie inmitten von dichten Wäldern und fruchtbaren Gärten, doch sie erzählen, wie eine unsichtbare tödliche Gefahr in alle Winkel ihrer Lebenswelt eindrang und sie für immer veränderte.
Stellvertretend sprechen sie für all jene, denen friedliche Atomenergie versprochen wurde, die jedoch in den Super-GAU führte. Bis heute sind die Folgen in Europa messbar; der Sarkophag über dem zerstörten Kraftwerk eine bedrohliche Zeitbombe. Das aktive Vergessen lässt die Gefahr unterschätzen.
Zum 35. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl setzt Regisseur Alireza Daryanavard dem kollektiven Verdrängen eine theatrale Aufarbeitung entgegen. Zu Wort kommen die Stimmen aus der Sperrzone, die das menschliche Leid jenseits der bloß faktischen Berichterstattung zu vermitteln vermögen und die ausmalen, was jederzeit wieder bevorstehen könnte.
Über 500 Interviews führte die Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch in Belarus und der Ukraine und fügte sie in jahrelanger Arbeit zu ihrem Buch zusammen, ein literarisches Denkmal für die Opfer und Betroffenen. Es ist bis heute in ihrer Heimat Belarus verboten.
„Tschernobyl ist ein Mysterium, das wir erst entschlüsseln müssen. Ein noch ungedeutetes Zeichen. Vielleicht das Rätsel für das einundzwanzigste Jahrhundert.“ (Swetlana Alexijewitsch)